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Auftakt für „LiSSy“: Bundesministerium BMFTR fördert Forschungsprojekt zur Lithium-Schwefel-Batterie

  •  Start des dreijährigen Forschungsprojekts LiSSy zu Lithium-Schwefel-Batterien
  •  Förderung durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
  •  Wirtschaft und Wissenschaft: Interdisziplinäres Team mit komplementären Kompetenzen

Berlin, 24.07.2025 – Mit dem erfolgreichen Kick-off-Meeting am 15. Juli 2025 in Berlin ist das Forschungsprojekt LiSSy (Lithium-Schwefel Synergien) offiziell gestartet. Gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der -Förderrichtlinie „B@TS“ und mit einem Gesamtprojekt-Budget von 5.3 MEUR und davon 4,13 MEUR gefördert, verfolgt das dreijährige Projekt das Ziel, eine neue Generation von Lithium-Schwefel-Batteriezellen weiterzuentwickeln – ressourcenschonend, leistungsstark und skalierbar. Die Förderrichtlinie «B@TS» verfolgt das übergeordnete Ziel, Innovationen im Bereich der Batterietechnologien zu ermöglichen, notwendige Kompetenzen in Wissenschaft und Industrie zu schaffen, Akteurinnen und Akteure synergetisch zu vernetzen und die generierten Konzepte in die Anwendung zu transferieren. 

«LiSSy» fokussiert sich auf eine Alternative zur gängigen Lithium-Ionen-Technologie und forscht an der Nutzbarkeit des Abfallprodukts Schwefel für Batterien. Das Projektteam wird einen Wissenspool schaffen, der die Expertisen und Erkenntnisse der verschiedenen Akteure zusammenbringt, und in regelmäßigen Workshops auf klar definierte Etappenziele hinarbeiten.

Teamzusammensetzung und Kompetenzen

Unter der Leitung der theion GmbH vereint „LiSSy“ vier Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft mit komplementären Kompetenzen: theion GmbH, QuanteQ GmbH, Fraunhofer ISIT (FAB-SH) und Helmholtz-Zentrum Berlin. theion koordiniert das Konsortium und bringt seine patentierte Technologie zur Kristallisation von Schwefel, zur Entwicklung leistungsfähiger Schwefelkathoden sowie zur Konstruktion skalierbarer Zellarchitekturen ein. Ziel ist es, Lithium-Schwefel-Zellen mit hoher Energiedichte für verschiedene Anwendungen zu realisieren. QuanteQ ist spezialisiert auf kompakte und leistungsstarke Lasersysteme. Im Projekt bringt sie ihr Know-how in der Laseranwendung für Materialbearbeitung und Zellaktivierung ein. Fraunhofer ISIT ergänzt das Projekt mit seiner umfassenden Expertise in der Zellcharakterisierung, Post-Mortem-Analyse und im Recycling. Der Fokus liegt auf der Bewertung von Leistungsfähigkeit und Alterungsverhalten sowie auf Strategien zur Wiederverwertung der eingesetzten Materialien. Das Helmholtz-Zentrum Berlin bringt modernste operando Analyseverfahren in das Projekt ein. Durch den Einsatz von Synchrotronstrahlung und anderen fortschrittlichen Methoden werden Reaktionsprozesse in Echtzeit untersucht – etwa die Bildung von Polysulfiden, die Entwicklung der Grenzflächen oder das Wachstum von Dendriten an der Lithiumanode.

Das Projektziel: Rohstoffsouveränität und Innovationsschub für Europa

«LiSSy» verfolgt das Ziel, leistungsstarke, sichere und skalierbare Lithium-Schwefel-Zellen zu entwickeln – mit Energiedichten von über 500 Wh/kg und dem Einsatz abundanter, nachhaltiger Materialien wie Schwefel und Lithium. Die Technologie verzichtet bewusst auf kritische Rohstoffe wie Kobalt und Nickel und stärkt so die Rohstoffsouveränität Europas. Gleichzeitig fördert es den Wissensaustausch und damit die Innovationskraft.

Über die theion GmbH

Das Berliner Unternehmen theion entwickelt Kristallbatterien für mobile, tragbare und stationäre Anwendungen. Durch die Verwendung von weltweit in großen Mengen verfügbarem Schwefel zielt theion darauf ab, in seinen Batterien Gewicht, Kosten und CO2-Fußabdruck auf 1/3 heutiger Batterien zu reduzieren. Die patentierten Produktionsprozesse sind kosten- und energieeffizient. theion‘s Vision ist eine nachhaltige Batterie kostengünstig verfügbar zu machen und damit die Energiewende voranzutreiben. 2020 gegründet, beschäftigt theion heute ein Team von 20 Wissenschaftlern, Ingenieuren und Unternehmern.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.theion.de

Über die QuanteQ GmbH

Das in Berlin geschäftsansässige Unternehmen QuanteQ GmbH entwickelt und vertreibt die weltweit kompaktesten Hochleistungslaser ihrer Klasse für die (Mikro-)Materialbearbeitung.

Zum Portfolio der QuanteQ GmbH gehören diodengepumpte Festkörperlaser (DPSS) unterschiedlicher Wellenlängen, einschließlich 355nm (UV) und 266nm (DEEP UV), welche sich durch eine äußerst hohe Pulsspitzenleistung auszeichnen.

Zu den Anwendungen gehören u.a. die Bereiche (Mikro-)Markieren, Mikrobohren, Mikroschneiden und (Mikro-)Materialbearbeitung.

Unabhängig von ihren Standardprodukten bietet die QuanteQ GmbH auch maßgeschneiderte individuelle Lasersysteme für spezielle Kundenanforderungen, wie beispielsweise im Rahmen des vorliegenden LiSSy-Projekts.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.quanteq.ai

Über das Fraunhofer ISIT

Seit über 20 Jahren forscht das Fraunhofer ISIT intensiv an der Lithium-Ionen-Technologie. Die Arbeitsschwerpunkte liegen dabei in:

1. der Herstellung von Pouchzellen – beginnend bei der Aufbereitung der Gussmassen, über die Fertigung von Elektroden und Separatoren, bis hin zur Zellassemblierung und elektrochemischen Charakterisierung.

2. der Entwicklung maßgeschneiderter Zellen für spezielle Anwendungen.

3. der Integration neuer Materialien und Komponenten in bestehende Fertigungsprozesse.

Das ISIT betreibt eine voll ausgestattete Laborfertigungslinie, die durch ihre hohe Flexibilität eine ideale technologische Plattform zur Entwicklung und Erprobung innovativer Zellkonzepte und Demonstratoren bietet. Ergänzt wird diese Linie durch ein umfangreiches Messequipment, das eine detaillierte Charakterisierung von Materialien, Zellkomponenten und kompletten Zellen ermöglicht.

Das Anwendungsspektrum reicht von Batterien für die Medizintechnik über Elektromobilität und stationäre Energiespeichersysteme bis hin zu Modulen und kompletten Batteriesystemen. Im Bereich der Post-Lithium-Technologien forscht das ISIT an Lithium-Schwefel-Akkumulatoren, Magnesium-Schwefel-Zellen sowie Zellen mit reinen Siliziumanoden.

Ein Alleinstellungsmerkmal des ISIT ist die Fähigkeit, Laborprozesse erfolgreich in eine industrienahe Produktionsumgebung zu überführen – ein entscheidender Vorteil in vielen Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Über das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB)

Das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) zählt zu den führenden Forschungszentren Deutschlands im Bereich der Energiematerialien. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft betreibt das HZB Spitzenforschung an Materialien und Prozessen für eine nachhaltige Energiezukunft, mit Schwerpunkten in den Bereichen Photovoltaik, Batterietechnologien, Katalyse und Quantenmaterialien. Das HZB betreibt mit BESSY II ein weltweit anerkanntes Synchrotron für Röntgenforschung, das eine tiefgehende Charakterisierung von Materialien bis hinunter zur atomaren Ebene ermöglicht. Durch seinen interdisziplinären Ansatz, enge Kooperationen mit der Industrie und internationale Partnerschaften leistet das HZB einen wichtigen Beitrag zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen im Kontext der Energiewende und des Klimaschutzes.