Autonomes Fahren: Kontrol entwickelt „Sicherheitsgurt” für autonome Fahrzeuge
Ein großer Schritt in die autonome Zukunft des Verkehrs: Das österreichische Softwareunternehmen Kontrol arbeitet an Lösungen, die überwachen, ob sich fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS) gesetzeskonform verhalten.
Linz, 7. Februar 2022 Die Mobilität von morgen gesetzeskonform und sicher zu gestalten, das ist das Ziel des österreichischen Deep-Tech-SaaS-Unternehmens Kontrol. Das Softwareunternehmen übersetzt und digitalisiert komplexe Rechtsvorschriften sowie relevante Standards und Regulatorien des Straßenverkehrs in maschinenlesbare Sprache. Die KoPilot-Technologie von Kontrol prüft während der Fahrt, ob sich die integrierten Fahrerassistenzfunktionen gesetzeskonform verhalten. Gemeinsam mit starken Partnern wie dem TÜV Rheinland und einem Global-Cloud-Anbieter arbeitet das Unternehmen an dem innovativen Sicherheitssystem und testet es für ein regelkonformes Fahren im Alltag.
„Es reicht nicht aus, ein System zu entwickeln, das lediglich sicher fährt. Wenn Original Equipment Manufacturer (OEM) und ADAS-Hersteller Fahrerassistenzsysteme entwickeln, müssen sie neben der Sicherheit auch die aktuelle Gesetzeslage beachten“, so Andreas Lauringer, CEO und Gründer von Kontrol: „Es muss die Gesetze verstehen, überwachen und auch flexibel umsetzen können. Nur so kann sich ein automatisiertes Fahrzeug gesetzeskonform verhalten und höchstmögliche Sicherheit für Fahrer und Umfeld gewährleisten.“ Kontrol arbeitet genau an dieser Technologie: ein Sicherheitssystem, dass künftig autonome Fahrzeuge nach eingehender Prüfung und Validierung durch Zulassungsstellen bei der Homologation, also der Zulassung von Kraftfahrzeugen und Fahrzeugteilen, unterstützt.
Grenzübergreifend an Gesetze angepasst
Jährlich werden rund 80 Millionen Autos produziert, davon sind 56 Prozent und immer mehr mit ADAS ausgestattet. Dieses System achtet unter anderem auf Geschwindigkeitsbegrenzungen oder hält während der Fahrt die Spur ein. Die Technologie von Kontrol sorgt dafür, dass beispielsweise das automatisierte Fahrzeug nicht übervorsichtig und verkehrsbehindernd im Verkehrsalltag agiert. Also im sogenannten automatisierten Modus bis 60 Stundenkilometer in Stausituationen, bei dem der Fahrer das Fahrzeug nicht permanent überwachen muss. Diese eingebetteten Hard- und Softwarelösungen treffen im Straßenverkehr für den Fahrer viele Entscheidungen ohne Kenntnisse der aktuellen Gesetzgebung. Das kann in Zukunft zu einer Vielzahl von Unfällen sowie Haftungsproblemen in Milliardenhöhe führen. Hier könnten Hersteller schon vorsorgen: Während KoPilot in ein bestehendes System integriert werden kann, ermöglicht die KoSim-Technologie, das OEMs bereits in der Entwicklungsphase das autonome System in einer Simulationsumgebung vorab validieren.
Durch erste Anwendungsfälle will Kontrol beide Sicherheitssysteme testen. Dafür leiten sie Leistungskennzahlen für automatisiertes Fahren aus Gesetzen, Normen und Gerichtsurteilen ab und wollen diese regional spezifisch umsetzen: „In jedem Land gelten andere Verkehrsregeln. Wir wollen durch unsere Lösungen erreichen, dass das System Unterschiede wie die Abstandsregelung in Deutschland und Österreich erkennt und sich den aktuellen regionalen Gesetzen anpasst“, erklärt Lauringer. Die Technologie stößt auch auf großes Interesse in den USA, da in jedem Bundesstaat unterschiedliche Verkehrsregeln gelten. Für die Homologation hochautomatisierter Fahrzeuge sind diese Erkenntnisse essenziell. „Das bringt mehr Sicherheit auf unsere Straßen und ebnet den Weg in eine vertrauenswürdige Mobilität von morgen“, sagt Lauringer. Das Unternehmen will mit seinen Lösungen auch die europaweite Sicherheits-Testeinrichtung Euro NCAP in Hinblick auf das „Zero Road Fatalities“-Programm im Straßenverkehr unterstützen: Die Organisation führt Crashtests für Neufahrzeuge durch und bietet Autofahrern eine realistische und unabhängige Bewertung der Sicherheitsleistung der meistverkauften Autos in Europa an.
Über Kontrol
Das oberösterreichische Deep-Tech-SaaS-Unternehmen Kontrol GmbH wurde 2017 von Andreas Lauringer (CEO) und Dr. Michael Naderhirn (CIO) gegründet. Das schnell wachsende Start-Up entwickelt Softwarelösungen nach der Devise „Wir machen Mobilität von morgen sicherer!“. Die Sicherheitssysteme von Kontrol übersetzen und digitalisieren geltende Gesetze, Standards und Normen des Straßenverkehrs in maschinenlesbare Sprache und implementieren sie in das Fahrzeugsystem. Die Systeme von Kontrol sind nicht nur auf autonome Fahrzeuge beschränkt, sondern finden ebenfalls Anwendung bei Fluggeräten, Maschinen und Anlagen. Kontrol entwickelt und berät Unternehmen, wie den französischen Flugzeugkonzern Thales, Bosch und Magna. Das Linzer Unternehmen ist mit rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Österreich, Deutschland und in den USA vertreten.
Mehr Informationen unter www.kontrol.tech