Lagerstättenwasseraufbereitung für die große Offshore-Öl- und Gasförderung im nördlichen Kaspischen Meer
Wasser-Recycling in großem Stil: Die Pörner Ingenieurgesellschaft erhöht die Kapazität der Wasseraufbereitungsanlage für das kasachische Ölfeld Kashagan im Norden des Kaspischen Meeres und schließt das 2-Jahres-Projekt erfolgreich ab. In der Anlage wird das stark salzhaltige Lagerstättenwasser von Ölrückständen gereinigt, um eine weitere Entsorgung innerhalb wichtiger Umweltgrenzen zu ermöglichen.
Österreich / Kasachstan, 30. November 2022 – Die Pörner Ingenieurgesellschaft mit Sitz in Wien hat das Projekt zur Erweiterung der Aufbereitungsanlage von Lagerstättenwasser für das Ölfeld Kashagan in Kasachstan erfolgreich abgeschlossen. Auftraggeber des Projekts ist die North Caspian Operating Company N.V. (NCOC). NCOC betreibt das riesige Kashagan-Ölfeld, das 2002 entdeckt wurde und mit ca. 9-13 Mrd. Barrel (1-2 Mrd. Tonnen) an förderbarem Öl zu den weltweit größten Ölfunden der letzten vier Jahrzehnte zählt. Die Kashagan-Lagerstätte liegt 80 Kilometer vor der Küste der Stadt Atyrau in drei bis vier Metern Wassertiefe und ist mehr als vier Kilometer tief (4.200 Meter). Die Bolashak Onshore Processing Facility (OPF) befindet sich in der Nähe von Atyrau, wo Öl und Gas aus dem Offshore-Kashagan-Feld verarbeitet werden. Die Rahmenbedingungen des Projektes erwiesen sich als herausfordernd, da die Wetterbedingungen in der Region von -35° bis +35°C variieren und das Ölbegleitgas bis zu 15% Schwefelwasserstoff enthält.
Für die Spezialisten des Geschäftsbereiches „Pörner Water“ umfasste der Auftrag die komplette ingenieurtechnische Planung sowie die Aussteuerung und Überwachung der Fertigung der Prozess-Einheiten. Nach erfolgreicher Werksabnahme durch den Kunden wurden die weitestgehend vormontierten Anlagenteile nach Kasachstan geliefert. Bereits im Jahr 2016 war das Wassertechnik-Team für die Bereitstellung eines funktionalen Systems mit einer Aufbereitungskapazität von 164 Kubikmetern pro Stunde für die ersten beiden Ölzüge verantwortlich, die 2020 in Betrieb genommen wurden. Nun wurde das System für den dritten Ölzug mit einer Aufbereitungskapazität von 82 Kubikmetern pro Stunde mit einer zusätzlichen Funktionsverbesserung versehen, die in den kommenden Jahren eingebaut werden soll.
Die Arbeitsinhalte für „Pörner Water“ umfassten:
- Projekt Management
- Basic und Detail Engineering inklusive verfahrenstechnische Auslegung und Planung der Aggregate, der mess- und regelungstechnischen Ausrüstung sowie der Verrohrung
- Einkauf und Lieferung der Einzelkomponenten
- Bau- und Montageüberwachung
- Dokumentation für den Export nach Kasachstan
Das Pörner Water Team, das vor der Übernahme bei Siemens tätig war, wurde unter der Leitung von Dr. Robert Vranitzky im März 2020 in die Pörner Gruppe integriert. Das Projekt Kashagan wickelten die Wassertechniker noch im Auftrag von Siemens ab.
Nachhaltigkeit mit Wasseraufbereitung bei Pörner
Das Kompetenz-Center „Pörner Water“ ergänzt das Pörner Leistungsspektrum um die industrielle Wasseraufbereitung und dem umfassenden Know-how zum Recycling der Ressource Wasser. Das Portfolio reicht von Wasseraufbereitungsanlagen für die Entölung von Lagerstättenwasser bei der Ölproduktion bis zur Aufbereitung von Prozesswasser im Raffinerie-Bereich. Neben Öl- und Gas-Kunden bietet die Pörner Wassertechnik auch der chemischen und pharmazeutischen Industrie maßgeschneiderte Lösungen an, um den Energie- und Wasserverbrauch und damit die Emissionen der Anlagen nachhaltig zu minimieren. Die Unternehmen profitieren von einer ganzheitlichen Projektabwicklung: von der Konzeptstudie über die Realisierung von Gesamtprojekten bis hin zu vorausschauender Wartung und Instandhaltung.
Über Pörner
Die Pörner Gruppe ist ein unabhängiges Ingenieurunternehmen für verfahrenstechnischen Anlagenbau in Zentraleuropa und wurde 1972 von Kurt Thomas Pörner in Wien gegründet. Als Gesamtanlagenplaner umfasst das Angebot die vollständige Engineering-Leistungspalette: von Projektstudien und Behörden-Engineering über Basic und Detail Engineering, Beschaffung bis zur Bauleitung und Inbetriebnahme der Anlage.
Seit der Firmengründung wurden über 2.000 Projekte in den Bereichen Raffinerie, Petrochemie, Energie- und Umwelttechnik sowie chemische und pharmazeutische Industrie realisiert. Neben dem Hauptsitz in Österreich ist das Unternehmen mit über 550 Mitarbeiter:innen an zehn Standorten in Europa vertreten. Die Pörner Gruppe bietet Lösungen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit wegweisenden Technologien, wie z.B. Bio-Silikate aus Reishülsen, Power-to-X (PtX) und Biomasse-to-X (BtX) sowie Altölaufbereitung und Kunststoff-Recycling. Mit dem Biturox® Verfahren ist die Pörner Gruppe Weltmarktführer bei Bitumen-Produktionsanlagen.