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Stellungnahme Klimaschutzbericht: „Maßnahmen der Regierung greifen zu kurz und sind nicht innovativ.”

Berlin, 16.12.2021 – Der erfolgreiche Tech-Entrepreneur Markus Fuhrmann zeigt sich
angesichts der von der Regierung bislang vorgelegten Maßnahmenkonzepte zum
Klimaschutz im Wohnungssektor besorgt. Nach Auffassung Fuhrmanns reichen die
bisher gesetzten Schwerpunkte bei weitem nicht aus, die ehrgeizigen Klimaziele
Deutschlands im Gebäudebereich zu erreichen: „Die beabsichtigen und bis jetzt
angekurbelten Maßnahmen greifen zu kurz und sind nicht innovativ. Sie zeigen, dass
die Politik von der Einleitung einer erforderlichen, echten Bauwende noch weit entfernt
ist.” Mit dem neuartigen Ansatz seines Startups Gropyus zeigt er Wege auf, wie die
Themen CO2-Reduktion und Nachhaltigkeit im Gebäudesektor signifikant
vorangetrieben werden. Zudem revolutioniert Gropyus durch die Kombination aus
Technologie und Bau die gesamte Immobilienbranche. Mit dieser Stellungnahme gibt
Fuhrmann Hinweise darauf, wie massiv sich der Gebäudesektor zukünftig verändern
wird.

Der Gebäudesektor ist in einer Gesamtbetrachtung – einschließlich aller direkten und
indirekten Emissionen – für etwa 40 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in Deutschland
verantwortlich. „Den größten Anteil unter diesen Gebäuden bilden Wohnhäuser”, erklärt
Fuhrmann. „Damit sind sie auch der größte nationale Hebel im Klimaschutz.” Fuhrmann
zufolge wird dieser Hebel allerdings nur dann erfolgreich zu den festgelegten Klimazielen
beitragen können, wenn die Betrachtungsweise auf den gesamten Lebenszyklus ausgeweitet
wird und die verbindliche Einführung von Whole Lifecycle Carbon Assessment (WLCA)
wirksam bedient werden können. Dieser Sichtweise folge die Bundesregierung bislang nicht,
betont Fuhrmann.

Gebäudesektor muss Dekarbonisierung stärker mitgestalten
Er konstatiert, dass der Gebäudesektor wesentlich stärker als bislang zur Dekarbonisierung
beitragen kann und muss. „Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und dem
neuen nationalen Nachhaltigkeitsstandard QNG (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude)
liegen uns Förderinstrumente vor, um die Nachhaltigkeit der Bauwirtschaft zu stärken. Diese
sollten wir auch nutzen und nicht links liegen lassen”, erläutert der Digitalunternehmer. „Der
Schlüssel zum Erreichen der sektoralen sowie der deutschen Klimaziele insgesamt”, so
Fuhrmann weiter, „liegt vor allem im seriellen, nachhaltigen Bauen und Sanieren.”
Die Grundlagen hierfür lassen sich unter anderem schaffen, indem bei einer Novellierung der
Musterbauordnung Anforderungen an Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zentral
verankert werden. Zudem ist es notwendig, die Digitalisierung des Bausektors zu fördern und
die sich mit Building Information Modeling (BIM) bietenden Möglichkeiten für eine
nachhaltigere Planung nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft anzuwenden.

Holz als zentraler Hebel für nachhaltige Gebäude
Die Nutzung des Werkstoffs Holz bietet vielfältige Vorteile. „Neben dem zeitlichen Vorteil, der
bei der Errichtung von Wohngebäuden durch die Vorfertigung von Bauteilen entsteht, und den
Qualitätsvorzügen von ‚trockenen Baustellen‘, setzen Gebäude mit einem hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen auch wenig CO2 frei”, verdeutlicht Fuhrmann. „Zudem
fungieren sie als ‚Kohlenstoffsenke‘, da sie bereits CO2 im Werkstoff gebunden haben. Dies
ist auch im Sinne der Kaskadennutzung, bei der Biomasse zunächst stofflich verwendet wird,
bevor sie energetisch genutzt wird.”

Daten als Treibstoff der Bauwende
Neben Baumaterialien dienen Daten als wesentliche Ressource zur Dekarbonisierung der
Bauwirtschaft. Digitale Abbilder geplanter Gebäude sowie eine automatisierte Produktion von
vorgefertigten Bauteilen können laut Fuhrmann zukünftig dabei unterstützen, Gebäude in
großen Stückzahlen als Produkt zu entwickeln und zu fertigen. Darüber ermöglichen solche
‚digitale Zwillinge‘ eine kontinuierliche Aktualisierbarkeit von Gebäuden und eine sortenreine
Trennung bzw. den Rückbau am Ende eines Gebäudelebenszyklus.
„Digitale Plattform und ‚intelligente‘ Gebäude tragen maßgeblich zur Reduktion von
Grenzkosten sowie zur Minderung der CO2-Emissionen bei”, führt der Tech-Experte weiter
aus. „Gleichzeitig ermöglichen sie neben der Personalisierung eines Produktes auch eine
Lern- und Updatefähigkeit. Sind die Gebäude erst einmal in Betrieb, können fortlaufend
Optimierungen erfolgen. Eine Auswertung von Daten, die sich aus dem Verständnis der
Nutzer und den tatsächlichen Nutzungen ergeben, erlaubt es dann etwa, den individuellen
Stromverbrauch und die Energiekosten zu reduzieren.”

Kreislauffähige Gebäude als Materialbanken
„Das Baugewerbe muss umdenken. Es ist essentiell, holistische Ansätze zu fahren und das
Bewusstsein für eine konsequente Kreislaufwirtschaft in der Immobilienindustrie weiter zu
schärfen”, legt Fuhrmann überdies dar. Dadurch können Reibungsverluste, Schnittstellen,
Kosten und isolierte Lösungen vermieden werden. Flächenrecycling und modulare
Bausysteme tragen zudem dazu bei, eine gewisse Austauschbarkeit, Wartbarkeit und
schließlich Rückbaubarkeit der Teile sicherzustellen.

Zukunftsziel: Klimapositive Gebäude über den gesamten Lebenszyklus
Energieeffizienz trägt maßgeblich zum Klimaschutz bei. Durch Grünstrom, Solarintegration
und intelligentes Energiemanagement lassen sich viele Gebäude heutzutage bereits als
Nullenergiehäuser errichten. „Der zukünftige Fokus sollte aber auf der Konstruktion von
Plusenergiehäusern liegen. Nur so kann langfristig die Reduktion des CO2-Ausstoßes im
Gebäudesektor zielführend vorangetrieben werden”, schließt Fuhrmann.

Kurzvita Markus Fuhrmann
Markus Fuhrmann ist Gründer und CEO von Gropyus, einem Unternehmen, dass die Immobilienindustrie revolutioniert und die Welt des Bauens modernisiert. Der gebürtige Österreicher zählt zu den erfolgreichsten Tech-Pionieren Europas und hat vor Gropyus bereits zahlreiche Erfolgsgeschichten hervorgebracht, darunter den Essenslieferdienst Lieferheld/Delivery Hero oder die Investmentfonds Cavalry Ventures und Bitkraft. Er engagiert sich darüber hinaus als Investor und Sparringspartner für Startups aus der Tech- und Digital-Szene und verfügt über tiefgreifende Expertise in den Bereichen Tech, Food, Real Estate und Games.